Der Tag der Erde ist der 22. April, ein mittlerweile weltweit begangener Aktionstag, an dem zahlreiche Aktionen rund um ein breites Spektrum des Umwelt- und Klimaschutz stattfinden. Der Vogelpark Viernheim nahm dies auch im Rahmen der Bundesgartenschau im benachbarten Mannheim zum Anlass, um am 22. und 23. April ein ganzes Wochenende im Zeichen von Biodiversität, Artenschutz und Nachhaltigkeit zu gestalten. Für die Besucher gab es ein breitgefächertes Angebot an Informationsständen, so waren unter anderem der BNA (Bundesverband für fachgerechten Natur, Tier und Artenschutz), die Artenschutzstiftung des Zoo Karlsruhe und die ZGAP (Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz) anwesend. Ein weiterer Schwerpunkt waren Mobilität und nachhaltige Energie, vertreten u.a. durch das Brundtlandbüro der Stadt Viernheim, den regionalen Rhein-Neckar-Verkehrs Verbund, die Stadtwerke Viernheim mit Carsharing, den Verein Solawi (Solidarische Landwirtschaft Viernheim) sowie die BürgerSolarBerater mit dem Thema Solarenergie. Ergänzt wurden die Info-Stände durch ein hochwertiges Vortragsprogramm, in dem unter anderem Dip. Biologe Wolfgang Rades vom Loroparque Teneriffa, Dr. Thomas Kölpin von der Wilhelma und Dr. Clemens Becker von der Artenschutzstiftung des Zoo Karlsruhe über die in situ und ex situ Artenschutzprogramme in ihren Zoos informierten. Neben dem fachlichen Teil gab es ein breites kulinarisches Angebot sowie ein Kinderprogramm mit Schminken, Papageienspielzeug basteln und weiteren Aktivitäten sowie ein Benefizkonzert am Samstagabend. Die eingenommenen Spenden der Veranstaltung verteilt der Vogelpark Viernheim an drei Artenschutzprojekte:
Die ZGAP mit Ihrem Schutzprojekt für den Rotohrara
Um den Bedrohungsstatus der Rotohraras (Ara rubrogenys) zu reduzieren, müssen ihre Bestandszahlen wieder erhöht werden. Ohne Schutzmaßnahmen würde die Anzahl ihrer Individuen weiter abnehmen, da vor allem fehlende Nistplätze und der Verlust ihres Lebensraumes die Rotohraras bedroht. „Armonia“, der ZGAP Projektpartner setzt verschiedene Schutzmaßnahmen für Rotohraras in Bolivien um.
Die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe für den Orangehaubenkakadu
Mit den Vogelfreunden Achern e.V. unterstützt die Artenschutzstiftung ein Projekt des Fonds für bedrohte Papageien. Auf Sumba werden im Manupeu Tandaru National-Park in Indonesien das Verhalten und die Brutbiologie der letzten dort verbliebenen Papageien erforscht.
Die „Wilhelma -Artenschutz weltweit“ für den Argala-Marabu
Mit dem Bau künstlicher Nestplattformen und Umweltbildung Der Argala-Marabu, in seiner Heimat Indien auch Hargila genannt, war wegen seines Aussehens und stark riechenden Kots bei den Menschen vor Ort sehr unbeliebt. Das führte zu einer massiven Verfolgung des großen Storchenverwandten und der Zerstörung der großen, alten Bäume, die er zum
Nestbau benötigt. Eine einzelne Frau, Biologin Dr. Purnima Barman, brachte
die Wende: Sie begann, die Frauen in den umliegenden Gemeinden für das
Schicksal des vom Aussterben bedrohten Vogels zu sensibilisieren. Heute sind
über 10.000 Frauen im Norden von Assam in der sogenannten „Hargila Army“ organisiert. Ein großartiges Beispiel dafür, was möglich ist, wenn die Bevölkerung vor Ort in Schutzbemühungen mit einbezogen wird.
Ein kleines Highlight war im Vogelpark Viernheim an diesem Wochenende zweifacher Nachwuchs beim Edwardsfasan (Lophura edwardsi), einer als „vom Aussterben bedroht“ eingestuften und in der Natur mutmaßlich bereits ausgestorbenen Art. Der Vogelpark Viernheim beteiligt sich beim Edwardsfasan am EEP und drückt nun die Daumen, dass beide Küken durchkommen.